Heute entführe ich Euch nach Ayrshire und auf die Insel Arran.
Fotoquelle: loveExploring
Mein erster Stopp gen Westen ist unweit von Glasgow die Whitelee Wind Farm. Die Farm ist der größte Onshore-Windpark in Großbritannien.
Der Onshore-Windpark mit 215 Siemens-, Alstom- und NEG Micon-Windenergieanlagen hat zurzeit eine Gesamtleistung von 539 MW. Der Windpark wurde vom spanischen Unternehmen Iberdrola errichtet und wird von der Iberdrola-Tochtergesellschaft ScottishPower Renewables betrieben. Nach Betreiberangaben deckt er etwa den Jahresstrombedarf von rund 300.000 britischen Haushalten.
Im Visitor Centre könnt Ihr bei einem Panoramaausblick einen Kaffee genießen oder die Ausstellung anschauen.
Bitte informiert Euch vorher, inwiefern alle Räume im Visitor Centre geöffnet sind:
Whitelee Windfarm Visitor Centre
Moor Rd,
Eaglesham,
Glasgow
G76 0QQ
Weiter geht es zur Küste und dem beeindruckenden Culzean Castle und Country Park direkt an der Küste.
Dieses herrliche 260 Hektar große Anwesen war einst der Spielplatz von David Kennedy, 10. Earl of Cassillis – einem Mann, der mit seinem Reichtum und Status beeindrucken wollte. Der bis zum Äußersten opulente Park ist mit Nadelbäumen und Buchen bepflanzt, entlang einer kilometerlangen sandigen Küste mit Höhlen geformt und mit einem Schwanenteich, einem Eishaus, extravaganten Gärten und fruchtgefüllten Gewächshäusern abgerundet.
Die Burg selbst thront auf den Klippen von Ayrshire und bietet alles, was sich ein Earl von einem Landhaus wünschen kann. Es wurde Ende des 18. Jahrhunderts von Robert Adam entworfen und ist bis zu den Türmen mit Schätzen gefüllt, die die Geschichten der Menschen erzählen, die hier lebten.
Besonders für Kinder ist dieser Ort beeindruckend, es gibt jede Menge Spielplätze, Tiere und Abenteuer zu erleben. Das Anwesen wird vom National Trust verwaltet und daher empfehle ich Euch bei den Eintrittspreisen gleich früh morgens anzureisen und den ganzen Tag einzuplanen. Hier lohnt es sich ein Mitglied des Trusts zu sein.
Kurios:
Französische Kriegsgefangene sollen dieses Modell der Fregatte Hortense um 1800 aus Knochen ihrer Rindfleischrationen gebaut haben.
Wusstet Ihr?
Könnt Ihr Euch vorstellen, Culzean Castle als Dankeschön geschenkt zu bekommen?
Dem amerikanischen General und zukünftigen Präsidenten Dwight D Eisenhower ist genau das passiert. Am Ende des Zweiten Weltkriegs erhielt Eisenhower als Geste des schottischen Dankes für seine Bemühungen während des Krieges die oberste Etage des Schlosses geschenkt, was Culzean zu seiner schottischen Heimat machte.
24 Jahre lang war die oberste Etage verfügbar, wenn Eisenhower Schottland besuchen wollte. Er besuchte vier Mal, einmal als Präsident, eine wohlverdiente Pause und eine Runde Gold oder zwei.
Seine Wohnung im obersten Stock ist jetzt ein Hotel, das dem Trust gehört und als Luxusunterkunft vermietet. Wer von Euch also dekadent übernachten möchte, bucht sich hier ein.
Auf der A719 gehts es wieder gen Norden an der Küste entlang. Bei gutem Wetter könnt Ihr sogar Nordirland sehen.
Zunächst kommen wir an Electric Brae vorbei. Ein kurioser Ort, dem ich auch vor einiger Zeit in einem Blogpost von mir erwähnt hatte:
Auf diesem Teil der A719 scheinen die Autos bergauf zu rollen. Dies ist eigentlich eine optische Täuschung - die Straße verläuft bergab, aber aufgrund der umgebenden Landschaft scheint es bergauf zu gehen.
Fotoquelle: Pinterest und The Scotsman
Nicht viel weiter kann man direkt von der Straße das Dunure Castle entdecken.
Der Clan Kennedy erbaute Dunure Castle im 13. Jahrhundert. In den folgenden Jahrhunderten zählte es zu den Hauptsitzen der Kennedys, der späteren Earls of Cassillis. Im Laufe der Jahrhunderte wurde die Burg mehrfach umgestaltet und erweitert. Unter anderem wurde eine außenliegende Kapelle mit Bleiglasfenstern erbaut, von der heute keine Überreste mehr vorhanden sind. Möglicherweise wurde sie im Zuge einer Belagerung in den 1570er Jahren zerstört. Es ist belegt, dass die schottische Königin Maria Stuart drei Nächte auf Dunure Castle verbrachte. Der Niedergang der Anlage wird auf die Mitte des 17. Jahrhunderts datiert. Im Jahre 1694 wurde Dunure Castle als Ruine beschrieben. In der Folgezeit verschlechterte sich der Zustand durch Steindiebstahl zunehmend. Eine Reihe von Außengebäuden war noch bis etwa 1860 bewohnt. (Textquelle: Wikipedia).
Leider konnte ich es nur von einem Viewpoint an der Straße sehen und nicht direkt erkunden, aber das wird nachgeholt.
Bevor es nach Ardrossan auf die Fähre nach Arran geht, schaue ich mir noch den wunderschönen Ort Alloway an.
Alloway ist ein kleines aber besonderes Dörfchen und dann auch noch der Geburtsort von Robert Burns. Hier dreht sich natürlich alles um den schottischen Dichter und mit Burns verbundene Orte: Burns Cottage, Alloway Auld Kirk, Brig o'Doon und das Burns Monument.
Nun wird es Zeit Richtung Norden zu fahren und mit der Fähre von Ardrossan nach Brodick auf Arran überzusetzen.
Ardrossan hat einen wunderschönen Strand und von hier kann man bereits Arran sehen und sich vorstellen, warum die Insel auch "Miniatur Schottland" heisst.
Die Isle of Arran ist ein Ort, an dem Ihr ein bisschen von allem finden könnt, was Ihr Euch von einer schottischen Insel wünscht. eine sich ständig verändernde Küste, dramatische Berggipfel, geschützte Strände, grüne Wälder, großartige Kulturfestivals und eine Fülle an leckeren lokalen Produkten.
Ein Urlaub auf Arran hat viel Geschmack zu bieten - probiert die Insel, während Ihr cremigen Käse, erfrischende Biere, traditionelle Haferkuchen, verführerische Pralinen und köstliches Eis esst und trinkt. Bucht eine Tour durch die Arran Distillery, um die Geheimnisse des Destillationsprozesses zu entdecken, bevor Ihr einen Schluck Malt Whisky oder den cremigen Likör Arran Gold probiert.
Ein Kurzurlaub auf Arran ist das ganze Jahr über perfekt und ein großartiger Ort, um dem geschäftigen Stadtleben zu entfliehen. Vergesst nicht, Euer Fernglas einzupacken - Eichhörnchen, Rehe, Steinadler, Otter, Robben, Riesenhaie und mehr sind oft auf der ganzen Insel und an der Küste zu sehen.
Foto: Blick auf Brodick und die Fähre
Wo zerklüftete Berge auf sanfte Hügel, sprudelnde Bäche auf hohe Wellen und umkämpfte Schlösser auf Steinkreise aus der Jungsteinzeit treffen, dort befindet sich the Isle of Arran, auch “Miniatur-Schottland” genannt.
Und dass das auch so stimmt, kann ich bei der Fahrt von Brodick über Lochranza bis zu den Machrie More Standing Stones feststellen. Es ist wie eine Fahrt durch die Highlands - und geografisch ist das auch korrekt.
Auf nur 32 km Länge und 16 km Breite findet Ihr hier alles, was Schottland ausmacht.
Es gibt in Lochranza einen kleinen Fotostopp, denn morgen soll es hierhin zurückgehen und mit der Fähre Richtung Norden zurück aufs Festland gehen. Natürlich darf ein Besuch - und eine Probe - in der Lochranza Distillery nicht fehlen. Erst 1995 gegründet und von der Queen persönlich eröffnet, ist sie eine der wenigen unabhängigen schottischen Brennereien. Über 150 Jahre war keine Whisky Destillery mehr auf der Insel Arran in Schottland aktiv. Die Destillery füllt unterschiedliche Single Malts ab die durchaus sich einen guten Namen am Markt geschaffen haben.
Das Hauptmerkmal von Catacol ist die Reihe von Cottages, die "Zwölf Apostel" genannt werden und um die Mitte der 1860er Jahre fertiggestellt wurden. Sie wurden gebaut, um die Menschen zu beherbergen, die aus der umliegenden Landschaft vertrieben wurden, als ein Großteil des Inselinneren für Hirsche reserviert war, deren Jagd unter dem Landadel in Mode gekommen war. Die Theorie war, dass diese ehemaligen Bauern, die von ihrem Land vertrieben wurden, sich der Fischerei zuwenden würden, und vor diesem Hintergrund hatte jedes der zwölf Cottages ein anders geformtes Fenster im ersten Stock. Dies würde es der Frau des Hauses ermöglichen, ihrem Mann ein Signal zu senden, indem sie eine Kerze ins Fenster stellte, während er auf dem Firth of Clyde fischte. Der Ehemann würde durch die Form des Fensters, in dem die Kerze angezündet wurde, erkennen, welches Haus es war. In Wirklichkeit zogen die meisten der enteigneten Kleinbauern aus Protest gegen ihre Vertreibung in andere Teile der Insel, und die Häuser blieben zwei Jahre lang leer, während dieser Zeit wurden sie als "hungrige Reihen" bezeichnet.
Machrie Moor Standing Stones (Machrie Moor Steinkreise) sind eine Anammlung von 6 prähistorischen Denkmälern aus der Jungsteinzeit und der frühen Bronzezeit. Sie wurden 1861 vom irischen Naturforscher James Bryce gefunden. Neben den stehenden Steinen gibt es vor Ort Hüttenkreise, alte Zisternen und Grabhaufen. Die 3 höchsten Säulen ragen stark aus ländlichen Feldern heraus und bestehen aus rotem Sandstein, wobei die höchste mit 18 Metern hoch ist. Es wird geschätzt, dass die Steine für astrologische Zwecke verwendet wurden und oft legendäre Figuren in der alten Folklore darstellen. Das Geheimnis und die alte Geschichte dieser Steinstrukturen machen sie besonders faszinierend - vorallem bei Outlander Fans.
Blackfootwater im Süden der Insel:
Silver Sands in Kildonan:
Lamlash ist die größte Ortschaft auf Arran.
Der Hafen von Lamlash liegt durch das gegenüberliegende Holy Island (Holy Isle) geschützt. In der Vergangenheit legten dort Dampfschiffe nach Brodick, Ardrossan, Rothesay und Greenock an. Heute ist Lamlash als Ferienort von Bedeutung. In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts verdoppelte sich die Einwohnerzahl von Lamlash annähernd. (Wikipedia)
Arran ist sehr stolz darauf, dass sich die Insel quasi unabhängig selbst verpflegen kann.
So kennt natürlich jeder Schottland Tourist den Arran Cheese, den Arran butcher, Aran Aromatics und Arran Coffee und vieles mehr. Am Ortsrand zu Brodick befindet sich das kleine Trading Centre, wo man einen Einblick in der Herstellung der unterschiedlichen Käsen, Düften, Kaffees uvm erhält.
Meine Unterkunft (nachdem ich die erste Nacht in einem ziemlich heruntergekommenden B&B verbracht habe - wer erfahren möchte, welches es war um nicht dort einzubuchen, schickt mir bitte eine PN) war das wundervolle Ormidale Hotel.
Die Zimmer sind sauber, modern und geschmackvoll eingerichtet (das Bett war so komfortabel, ich hätte es gerne mit nach Hause genommen). Das Essen und die Getränke im dazugehörigen Pubrestaurant war sehr lecker, alle Angestellten und die Besitzer waren sehr freundlich und beim Pubquizz hatte ich den größten Spaß seit einer Ewigkeit gehabt.
Lochranza Castle ist eine mittelalterliche Burg und liegt auf einem schmalen Landstreifen, der in Loch Ranza hineinragt. Obwohl es eine Ruine ist, ist es immer noch eine faszinierende Anlage. Ursprünglich war die Burg ein altes Hallenhaus, das im 12. Jahrhundert erbaut wurde, aber Ende des 16. Jahrhunderts wurde es in ein neueres Turmhaus integriert.
So, nun sollte es eigentlich mit der Fähre ab Lochranza Richtung Norden gehen, ABER: die Fähre ist kaputt und nun muss schnell ein Ausweichplan her.
Es wird zurück nach Brodick gehen und von dort gehts mit der Fähre zurück nach Ardrossan.
Auf dem Weg zurück nach Brodick gibt es noch einen Fotostopp im Glen Sannox:
Von hier kann man ganz prima wandern und ich habe mir für meinen nächste Besuch die direkte Route durch die Täler von hier nach Brodick rausgesucht:
Eine lineare Route auf der Isle of Arran, die Sannox und Brodick über zwei der größten Täler der Insel mit einer interessanten geologischen Besonderheit auf der Route verbindet.
In Brodick genieße ich noch ein letztes Mal die wunderbare Aussicht, dann gehts auf die Fähre und zurück auf das Festland.
Der letzte Stopp auf diesem Abenteuer ist die Kleinstadt Largs. Leider habe ich nur kurz Zeit an den Strand zu gehen, aber hier wurde Geschichte geschrieben. Am 12.Oktober 1263 fand hier die Schlacht von Largs im Norwegisch-Schottischen Krieg (1263-66) statt, die allerdings ohne einen direkten Sieger endete. Seit jeher gab es blutige Auseinandersetzungen zwischen den norwegischen Besatzern und den schottischen Anspruch auf die Westlichen Inseln. Nun wollte der norwegische König dem ein Ende setzen und segelte mit einer großen Flotte bis in den Loch Long. Durch einen ersten Herbststurm mussten die Norweger ihre Schiffe verlassen und auf das Festland übersetzen. Sie wurden teils an die Küste bei Largs getrieben. Dort entwickelte sich am 2. Oktober aus einer Reihe von Gefechten zwischen schottischen Fußsoldaten und den Besatzungen der gestrandeten norwegischen Schiffe eine Schlacht. Über deren genauen Verlauf gibt es keine gesicherten Angaben, da die zeitgenössischen schottischen und norwegischen Berichte sehr unterschiedlich sind.
Auch wenn der dritte Tage eigentlich ganz anders verlaufen sollte, so habe ich doch viele tolle, große und kleine Abenteuer erlebt und ich hoffe, ich konnte Euch ein bisschen inspirieren.
Mellis Toptipp:
Holt Euch Mellis schottische Mehrwertkarte, spart Geld und unterstützt schottische Familienunternehmen.
Auf Arran könnt Ihr im kleinen, C-gelistetem und gemütlichem Cottage im Herzen von Lamlash übernachten. Es ist eines der Hinterhäuser in der berühmten Hamilton Terrace. Das Cottage verfügt über 3 Schlafzimmer und bietet Platz für 4 Personen.
Und das Beste: Die Karteninhaber erhalten ab 3 Übernachtungen eine Flasche Wein geschenkt.
(Bitte bucht direkt und schickt einen Screenshot Eurer digitalen Mehrwertkarte.)
Fotoquelle: airbnb Lamlash holiday cottage
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