Jeden Tag komme ich am Arthur’Seat und den Salisbury Craig’s vorbei. Man kann sie von fast überall her sehen. Wart Ihr schon mal auf dem Gipfel? Oder seid Ihr im Holyrood Park spazieren gegangen? Kennt Ihr die Legenden, die sich um den Berg ranken? Arthur’s Seat liegt im Zentrum von Edinburgh fußläufig von Old Town zu erreichen, Luftlinie circa 2 Kilometer von Edinburgh Castle entfernt. Der Berg ist der Überrest eines Vulkansystems aus der Zeit von vor über 350 Million Jahren, der später von Gletschern der Eiszeit in diese Form gebracht wurde. Arthur’s Seat’s Gipfel liegt auf 251 Metern Höhe, und eigentlich ist Arthur’s Seat nur ein Gipfel eines ganzen Massivs, das sich im Holyrood Park erhebt. Daneben liegen auch noch die Salisbury Crags, steile, zerklüftete Steinwände, die sich rund hundert Meter auftürmen und oben einen Tafelberg bilden. Um Arthur’s Seat und den Holyrood Park führt eine Ringstraße, an der zwei Seen liegen: St Margeret’s Loch und Dunsapie Loch. Wer nicht bergauf gehen mag, der kann auch um das Felsplateau und in Holyrood Park spazieren gehen. Wer bergauf gehen will: Es gibt unterschiedliche Wege um auf den Arthur’s Seat zu wandern. (Siehe Karte), für den kürzesten und einfachsten Weg solltet Ihr circa 1 Stunde einplanen.
Wer bereits das National Museum in Edinburgh besucht hat, hat sicherlich auch die sogennnten Feensärge angeschaut. Diese wurden 1836 von fünf Edinburgher Jungen beim Spielen entdeckt. Ein kleiner Hohlraum in der Flanke des Arthur’s Seat war mit Schieferplatten versiegelt worden. Die Jungs entfernten diese und darunter fanden sie – aufgestapelt in drei Lagen – 17 kleine Holzsärge. Jeder einzelne gerade einmal so groß, dass eine Barbiepuppe hinein passen würde. Die Kinder brachten ihre Entdeckung zu Mr. Ferguson, ihrem SchullLehrer. Die Särge waren jeweils komplett aus einem Stück Holz geschnitzt, doch seitlich waren mit etwas Draht Scharniere angebracht. In ihnen musste sich also noch etwas verbergen. Ferguson öffnete mit einem Küchenmesser den ersten Sarg und fand im Inneren einen Körper. Es waren geschnitzte Holzpuppen, jede Puppe hatte sogar ein Gesicht bekommen. Am Leib trugen die kleinen Leichen auch tatsächlich ein Totenhemd aus Baumwolle. Es war so, als hätte man einen Puppenfriedhof im Arthur’s Seat entdeckt. Die Zahl 17 ließ bald eine schaurige Vermutung aufkommen: Denn genau 17 Menschen hatten die beiden berüchtigten Serienkiller Burke und Hare in Edinburgh umgebracht. Deren Körper hatten sie jeweils für anatomische Studien verkauft. Die Opfer wurden also seziert und somit nicht ordentlich zu Grabe getragen. Wollte jemand also den Opfern der Killer die letzte Ruhe verschaffen? Klingt spannend, passt dennoch nicht zur Geschichte, denn die Puppen in den Särgen vom Arthur’s Seat waren alle männlich. Burke und Hare hatten aber auch Frauen getötet. So vermuten einige, dass die Bestattungen vielleicht für Matrosen gedacht waren, die auf hoher See verschollen waren. Beweisen lässt sich das Immerhin verraten Untersuchungen, dass die Särge nur wenige Jahre im Arthur’s Seat gelegen hatten. Die kleinen Totenhemdchen wurden aus Baumwolle geschneidert, die erst ab 1800 in Großbritannien die Leine ablöste. Und der spezielle Faden dafür wurde erst ab 1830 produziert. So viel weiß man, doch am Ende bleibt der Zweck der Beerdigung der kleinen Särge weiterhin ein Rätsel. 8 Särge kann man heutzutage im National Museum anschauen. Die restlichen Särge sind verschollen. Im Volksmund werden diese kleinen Minisärge “Fairy Coffins” Feensärge genannt.
Ihr wollt mehr dieser Stories hören? Dann bucht doch auf Eurer nächsten Reise nach Edinburgh eine Geistertour mit mir oder wenn Ihr (noch) nicht reisen könnt, dann vermerkt Euch doch für die virtuellen Touren, die ich ab August zur Verfügung stelle.
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