Heute morgen erhielt die Welt die Nachricht, dass Prince Philip, Prinzgemahl von Queen Elizabeth II, friedlich im Schlaf verstorben sei.
Für Großbritannien und das gesamte Königreich hat ein neues Zeitalter begonnen.
Mit Philips Tod tritt ein Plan in Kraft, der regelt, welche Aufgaben jetzt von wem in welcher Reihenfolge zu erledigen sind. Vom offiziellen Statement über Gedenkfeier und Begräbnis bis hin zu allem, was auf das traurige Ereignis folgt, ist alles minutiös durchgetaktet.
Der Plan trägt in Prinz Philips Fall den Namen „Operation Forth Bridge“. Laut des früheren Palast-Pressesprechers Dickie Arbiter symbolisiert der Begriff „Bridge“, zu Deutsch Brücke, dabei den Übergang vom Leben ins Jenseits. Die Forth Bridge ist eine Brücke im schottischen Edinburgh und gehört zum Weltkulturerbe. Prinz Philip ist der Duke von Edinburgh.
Fotoquellen: Celebritynetworth.com und townandcountrymag.com
Prinz Philip war der royale Liebling von den Deutschen, Österreichern und Schweizern. In den deutschsprachigen Ländern gibt es schon lange keine Monarchie mehr, daher interessieren wir uns umso mehr für Länder mit Königen, Königinnen, Prinzen und Prinzessinen. Eine Monarchie, die seit Jahrzehnten schon immer in unseren Klatschblätter zu finden ist, ist die englische Royal Familie. Viele Skandale ebnen den Weg von Prinzessin Margaret, der Partyprinzessin, über Prinz Charles ausserehelichen Vergnügen mit seiner heutigen Ehefrau Camilla, die Scheidung von Prinz Charles und Prinzession Diana, sowie Prinz Andrew und Fergie, und auch der furchtbare Unfalltod von Prinzessin Diana. Und leider auch in diesem Jahr ein Skandalinterview von Prinz Harry und seiner Schaupielerehefrau Megan.
Aber auch viele schöne Momente im Privaten und in der Politik werden bei uns immer wieder in Gala, Bunte, Bella, Tina und wie sie alle heißen, abgedruckt. Die Hochzeit von Prinz William und seiner Kate ist da das beste Beispiel.
Fotoquellen: stern.de und adelswelt.de
Herzog von Edinburgh
Der Herzogentitel ist ein vererbbarer Titel seit dem Jahre 1724. Prinz Philip hatte diesen Titel inne bis zu seinem heutigen Tode. Der neue Herzog von Edinburgh ist Prinz Charles. Das britische Königshaus teilte bei der Hochzeit von Prinz Edward, Earl of Wessex, mit Sophie Helen Rhys-Jones mit, Prinz Edward werde später den Titel eines Duke of Edinburgh erhalten. Dieser konnte den Titel allerdings nicht von seinem Vater, Prinz Philip, erben, da dieser mangels anderweitiger Bestimmung bei seiner Verleihung nach dessen Tod auf den ältesten Sohn, Prinz Charles übergegangen ist. Da Prinz Charles zum Zeitpunkt des Todes seines Vaters noch nicht König war, wird er den Titel tragen, bis er auf den Thron gelangt; dann vereinigt sich der Titel mit der Krone und könnte an Prinz Edward verliehen werden. Sofern Charles vor seiner Mutter versterben sollte, würde die Würde auf seinen ältesten Sohn Prinz William übergehen.
Ich möchte hier gar nicht lange Prinz Philips Werdegang auflisten, Ihr habt das sicherlich schon alles in anderen Artikeln gelesen.
Ich möchte hier von Prinz Philip, Duke of Edinburgh, dem Mann mit schwarzem Humor berichten und so witzig und vielleicht auch provokant extra in Fettnäpfpchen tretend wollen wir ihn in Erinnerung behalten.
Er hätte im Juni seinen 100.Geburtstag feiern sollen, das hat er leider nicht geschafft. Wäre es dazu gekommen, hätte Queen Elizabeth II ihm selber ein kurioses Geschenk gemacht: Queen Elizabeth hätte ihrem Ehemann eine Karte zu seinem Geburtstag schicken. Alle Bürger erhalten nämlich zu ihrem 100. Geburtstag eine Glückwunschkarte von der Königin. Selbst ihrer Mutter schickte die Queen einen Geburtstagsgruß. Anders als im üblichen Standardschreiben richtete die Monarchin jedoch etwas persönliche Zeilen an Queen Mum (†101): „An deinem 100. Geburtstag sendet dir die ganze Familie zusammen die besten Wünsche für diesen besonderen Tag, Lilibet.“ Zusätzlich folgten natürlich noch persönliche Gratulationen. Leider wird dies nicht mehr erfolgen.
Eine Party war sowieso nicht geplant, unter anderem wegen der Pandemie aber auch wegen des Gesundheitszustandes des Prinzes, der erst vor ein paar Wochen eine Operation am Herzen hatte. Stattdessen sollte es eine Fotoausstellung mit den wichtigsten Meilensteinen im Leben von Prinz Philip geben. Die Bilder sollten im Sommer im Buckingham Palace präsentiert werden. Ich hoffe sehr, dass es dies in irgendeiner Form nun noch gemacht wird.
Ich habe mal eine Liste von Prinz Philips besten Fettnäpfchen Sprüchen gemacht, wir wollen ihn doch lieber lustig und witzig in Erinnerung behalten als der alte Autofahrer, der einen Unfall gemacht hat und sich dafür noch nicht mal bei den Verletzten entschuldigt hat.
Aber davon wollen wir jetzt nicht sprechen, wir verabschieden uns von Prinz Philip RIP mit einem Lachen (oder Erstaunen, einige Kommentare sind wirklich etwas schwarzer Humor):
„Die Philippinen müssen halb leer sein – ihr seid alle hier in unseren Krankenhäusern.“ (Im Februar 2013 laut BBC beim Besuch in einem Londoner Krankenhaus zu einer Krankenschwester von den Philippinen)
„Taub? Wenn ihr da so nahe dran seid, kein Wunder, dass ihr taub seid.“ (Im Mai 1999 laut BBC zu taubstummen Jugendlichen bei einem Festival in Cardiff mit Hinweis auf die laute Band)
„Bewerft ihr euch immer noch gegenseitig mit Speeren?“ (Frage von Prinz Philip an einen Ureinwohner bei einer Australien-Reise nach einem Bericht der Londoner Abendzeitung „Evening Standard“ vom 1. März 2002)
„Wie schaffen Sie es, die Einheimischen lange genug vom Alkohol fernzuhalten, damit sie die Prüfung schaffen?“ (Soll er 1995 einen Fahrlehrer in Schottland laut BBC gefragt haben)
„Wenn ihr noch länger hier bleibt, bekommt ihr Schlitzaugen.“ (1986 bei einem China-Besuch laut BBC zu britischen Studenten in Peking)
„Willkommen, Herr Reichskanzler.“ (1997 zum damaligen deutschen Bundeskanzler Helmut Kohl)
„Die wichtigste Erfahrung, die wir gemacht haben, ist die, dass Toleranz der entscheidende Bestandteil jeder glücklichen Ehe ist (...) Sie können mir glauben: Die Queen verfügt über Toleranz im Überfluss.“ (Prinz Philip nach 50 Ehejahren mit Elizabeth, November 1997)
„Es ist schön, in einem Land zu sein, das nicht vom Volk regiert wird.“1963 in Paraguay bei einem Treffen mit Diktator Alfredo Stroessner († 93)
„Ich kriege nie mal Hausmannskost zu sehen – alles, was ich bekomme, ist Schnickschnack.“ Der Prinz über die royale Speisekarte
„Ich bin wahrscheinlich der einzige Mensch in Großbritannien, der froh ist, dieses Flugzeug nicht mehr sehen zu müssen.“
Über den letzten Transatlantik-Flug der Concorde im Jahr 2003, deren Flugschneise über Buckingham Palace führte
„Womit gurgeln Sie, mit Kieselsteinen?“ Bei einem Treffen mit Sänger Tom Jones (77) im Jahr 1969
„Das ist eine hübsche Krawatte ... Haben Sie auch Unterhosen aus diesem Material?“ Zu der ehemaligen Vorsitzenden der schottischen Tory-Partei, Annabel Goldie
„Britische Frauen können einfach nicht kochen.“ Beim Besuch der schottischen Sektion des Women‘s Institute im Jahr 1966
„Sie hirnloser Blödmann!“ Zu einem Parkplatzwächter, der den wartenden Prinzen im Februar 1997 nicht erkannte
„Ich hatte nie besondere Hemmungen, wenn es darum ging, über Themen zu sprechen, von denen ich keine Ahnung habe.“ Im Jahr 1961 bei einer Rede zu britischen Industriellen
„Können Sie die auseinanderhalten?“ Zu US-Präsident Barack Obama im Jahr 2010, als dieser gerade erwähnte, er habe mit den Regierungschefs von Großbritannien, China und Russland gefrühstückt.
„Ich habe mir angewöhnt, am Anfang immer etwas Schmeichelhaftes zu sagen, damit man es mir nachsieht, sollte ich aus irgendwelchen Gründen später ins Fettnäpfchen treten.“
Bei einer Festveranstaltung im Jahr 1956
„Ich weiß nicht, wie die sich an Orten wie Glasgow oder Sheffield integrieren sollen.“ Bei einem Treffen 1998 mit jungen Leuten aus Brunei, die in Großbritannien studieren wollten
„Wenn es nicht furzt oder Heu frisst, ist sie nicht interessiert.“ Über seine Tochter, die Pferdenärrin Prinzessin Anne
2011 Einige Anekdoten sind nicht gesichert überliefert. So wie diese hier. Prinz Philip hatte angeblich einen Rollstuhlfahrer mit den Worten begrüßt: "Na, wieviel Leute haben Sie denn heute Morgen schon mit Ihrem Gefährt erlegt?"
2010 Bei einem Besuch in Exeter fragte er eine junge Frau bei der Marinejugendorganisation Sea Cadets, wie sie normalerweise ihr Geld verdiene. Als die 24-jährige Elizabeth Rendle antwortete, sie arbeite in einem Nachtclub, hakte der Prinzengemahl nach, ob das ein Stripclub sei. Als er das Erstaunen der Frau bemerkte, fügte Philip witzelnd hinzu, dass es dafür "wahrscheinlich sowieso zu kalt" sei.
2009 Bei einem Empfang für hunderte Mitglieder der indischen Gemeinde in Großbritannien begrüßte der Ehemann von Königin Elizabeth II. den Geschäftsmann Atul Patel mit den Worten: "Heute Abend sind aber viele von Ihrer Familie da".
Mach`s gut, Duke of Edinburgh
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