Teil 1
Mary wurde am 8. Dezember 1542 im Linlithgow Palace geboren. Nur sechs Tage später wurde sie Mary, Queen of Scots.
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Marys Vater, James V, war am 14. Dezember gestorben, nachdem er nur drei Wochen zuvor in der Schlacht von Solway Moss von einer englischen Armee geschlagen worden war.
Mary war noch ein Baby und viel zu jung, um Schottland selbst zu regieren. Stattdessen wurde einem Adligen die Aufgabe übertragen, Schottland zu regieren, bis Mary alt genug war, um zu regieren. Er wurde Regent genannt. Marys Mutter wollte Regentin von Schottland werden, aber die Stelle wurde dem Earl of Arran übertragen. Arran war ein Verwandter von Mary, und zum Zeitpunkt ihrer Geburt war der Earl of Arran Thronerbe von Schottland.
Reise Tipp:
Linlithgow Palace ist ein Muss auf jeder Schottlandreise. Viele laufen einfach durch das Außentor durch um schnell zur Ruine zu kommen.
Doch hier befindet sich etwas Interessantes.
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Das heutige äußere Tor zum Linlithgow-Palast zeigt vier Wappen. Das waren die Ritterorden, denen Marys Vater angehörte – Statussymbole ihrer Zeit. Sie waren der Hosenbandorden von England, der Distelorden von Schottland, der Orden vom Goldenen Vlies und der Orden des Heiligen Michael von Frankreich.
Wenn Ihr das wundervolle National Museum in Edinburgh besucht, dann haltet Ausschau nach dieser verzierten Holzplatte. Sie hing ursprünglich im Linlithgow Palace und zeigt die königlichen Wappen von Schottland inklusive Einhorn.
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Der restaurierte Brunnen im Linlithgow Palace wurde 1537 als Hochzeitsgeschenk für Marys Mutter gebaut. Es wird erzählt, dass es zur Feier der königlichen Hochzeit mit Wein und nicht mit Wasser befüllt war. Es gibt auch eine Nachbildung des Brunnens vor dem Holyrood Palace in Edinburgh.
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Teil 2
Die Krönung
Wenn zwei verschiedene Länder freundschaftlich verbünden wollten, wurde dies oft durch die Vermählung eines Prinzen und einer Prinzessin aus den beiden Königreichen besiegelt.
König Heinrich VIII. von England wollte, dass sein fünfjähriger Sohn Edward die nur wenige Monate alte Königin Mary heiratet. Schotten und Engländer vereinbarten, dass Mary mit zehn Jahren nach England gehen würde. Viele Leute dachten, dass König Heinrich versuchen könnte, Mary zu entführen, bevor die zehn Jahre vergangen waren, also wollte Mary of Guise ihr Baby an einen sichereren Ort in Schottland bringen, damit ihr kein Schaden zugefügt würde.
Im August 1543 beschloss Marys Mutter, ihre Tochter nach Stirling Castle zu verlegen. Es war gut geschützt und thronte hoch oben auf einem Felsen wie Edinburgh Castle.
Einen Monat später wurde Mary in der Chapel Royal in Stirling Castle zur Königin von Schottland gekrönt. Sie war gerade mal neun Monate alt.
Bei Marys Krönung trug der Earl of Arran die Krone, der Earl of Argyll das Staatsschwert und der Earl of Lennox das Zepter. Kardinal Beaton krönte Queen Mary.
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Die manchmal als Honours of Scotland bezeichneten Kronjuwelen aus Krone, Schwert und Zepter wurden erstmals zusammen für die Krönung Marys verwendet. Die schottische Krone wurde aus schottischem Gold hergestellt und von einer früheren Krone upcycled. Sie ist mit 20 Edelsteinen, 22 Schmucksteinen und Süßwasserperlen besetzt.
Maria trug oft Perlen. Eine Perle ist der einzige Edelstein, der von einem Lebewesen geschaffen wurde, und ist als Königin der Edelsteine bekannt.
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Teil 3
Die Flucht nach Frankreich
Der englische König hielt sein Versprechen nicht ein und wollte nicht warten, bis Mary zehn war, bevor sie nach England kam. Er schickte eine Armee, um sie mit Gewalt dorthin zu bringen. Dies wurde als Rogh Wooing bekannt.
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Als Mary of Guise sich weigerte, ihre Tochter nach England gehen zu lassen, marschierten englische Soldaten in Schottland ein. Das Kind wurde in die Sicherheit von Inchmahome Priory gebracht, einer Insel im Lake of Menteith.
Im Februar 1548 wurde Mary erneut verlegt, dieses Mal nach Dumbarton Castle am Fluss Clyde, um die kleine Königin noch sicherer vor den Engländern zu halten. Aber die Bedrohung blieb und Mary of Guise beschloss schließlich, den König von Frankreich um Hilfe zu bitten. Heinrich II. von Frankreich erklärte sich bereit, Schottland zu helfen, wenn sein vierjähriger Sohn Francis die damals sechsjährige Königin Mary heiraten würde.
Der französische König schickte sein königliches Schiff zusammen mit hundert weiteren, um Maria nach Frankreich zu holen. Sie nahmen eine Route, die Orte vermied, an denen sie englischen Schiffen begegnen könnten. Am 7. August 1548 segelte Queen Mary von Dumbarton aus und verließ Schottland zum ersten Mal.
Fotoquelle: Dumbarton Castle Daily Mail, heute sind nur noch die Burgmauern erhalten, das sichtbare Gebäude ist neuartig (Governor)
Maria von Guise ging nicht mit ihrer Tochter nach Frankreich. Sie blieb in Schottland zurück, um bei der Regierung des Landes zu helfen, während Mary im Ausland war. Aber die junge Königin reiste nicht allein. Neben den begleitenden Erwachsenen, die sich um sie kümmerten, gab es vier kleine Mädchen. Diese Mädchen sollten Marys engste Freundinnen werden. Ihre Namen waren Mary Seton, Mary Beaton, Mary Livingston und Mary Fleming.
Teil 4
Marys Leben in Frankreich
Queen Mary kam am 13. August 1548 in Frankreich an. Sie reiste durch den Norden des Landes zu einem Schloss, in dem sich die französischen Königskinder aufhielten.
Die Burg befand sich in Carrieres in der Nähe von Saint-Germain. Dort lernte Mary zum ersten Mal ihren zukünftigen Ehemann, den Dauphin Francis, kennen. Er war ein kleiner, blasser Junge von vier Jahren. Mary mochte Francis von Anfang an und behandelte ihn wie ihren kleinen Bruder.
Queen Mary und der Dauphin wurden am 11. April 1558 offiziell verlobt. Ihre Hochzeit fand zwei Wochen später in der Kathedrale Notre-Dame in Paris statt. Mary war 15 und Francis 14. Mary trug ein wunderschönes weißes Kleid mit vielen funkelnden Schmuckstücken. Nach der Heirat wurde Mary als Queen Dauphiness bekannt.
Fotoquelle: Tudors and other histories
Mary führte ein Jahr lang ein glückliches Leben als Queen Dauphiness, aber dies sollte sich bald ändern, als drei aufeinanderfolgende Tragödien ihr Leben auf den Kopf stellten.
König Heinrich II. von Frankreich starb im Juni 1559. Er hatte an einem Ritterturnier teilgenommen und wurde tödlich verwundet. Infolgedessen wurde Mary sowohl Königin von Frankreich als auch Königin von Schottland. Dann, am 11. Juni 1560, starb Marys Mutter, Mary of Guise, in Edinburgh. Schließlich, am Ende dieses schrecklichen Jahres, starb Francis am 5. Dezember. Als er von einem Jagdtag nach Hause kam, klagte er über Ohrenschmerzen. Dies führte zu einer ernsteren Krankheit, von der er sich nicht erholte.
Mary hatte nun eine sehr schwierige Entscheidung zu treffen. Soll sie in Frankreich bleiben oder in ihr Geburtsland zurückkehren? Sie wurde in Frankreich von ihrem Halbbruder Lord James Stewart besucht. Er brachte eine Einladung für sie mit, von den Lords, die das Land regierten, nach Schottland zurückzukehren. Mary beschloss, dass es an der Zeit war, in ihre Heimat zurückzukehren, um Schottland selbst zu regieren.
Teil 5
Die Rückkehr nach Schottland
An einem nebligen Augustmorgen im Jahr 1561 liefen zwei französische Galeerenschiffe in den Hafen von Leith ein. Auf einem der Schiffe war Mary, Queen of Scots. Es war 13 Jahre her, seit Mary in Schottland gelebt hatte, und niemand wartete darauf, sie zu treffen....
Die Schiffe waren viel früher als erwartet eingetroffen. Während sie auf die offizielle Begrüßungsparty warteten, wurde Mary in das Haus eines reichen Kaufmanns namens Andrew Lamb geführt. Schnell wurde ein Bote zu Lord James Stewart gesandt, um ihn über die Ankunft der Königin zu informieren.
Als die Gesellschaft der Königin schließlich durch die Straßen von Edinburgh zum Holyrood Palace reiste, jubelten die Menschen der Stadt, als sie Mary sahen, eine große, schöne Frau in Schwarz.
Fotoquelle: Heft Mary von Elizabeth Douglas
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